Neue Betrugsmasche: Warum Taylor Swift keine Kochtöpfe verkauft
Eine neue Betrugsmasche nutzt Prominente als Köder, um teure Abos an Land zu ziehen. Doppelt gemein: Denn die Promis wissen selbst gar nichts davon.
Deepfakes: Das sind Medieninhalte wie Bilder oder Videos, die täuschend echt wirken, in Wirklichkeit aber geschickte bis unverschämte, gar kriminelle Fälschungen sind. Oft so gut, dass selbst Experten kaum die Schicksalsfrage beantworten können: «Gefakt oder wahr?»
In den letzten Monaten wurden sogar Falschvideos bekannt, in denen Stars wie Tom Hanks und Mr. Beast bestimmte Produkte bewerben. Ohne überhaupt etwas mit ihnen zu tun zu haben.
Der jüngste Schwindel dieser Art ist ein falsches Gewinnspiel mit Kochgeschirr von Le Creuset. Die Prominenz, die dafür angeblich Werbung macht: Stars Taylor Swift und Selena Gomez. So berichten es zumindest die «New York Times» und andere Medien.
Täuschend echte Promis
Ihr Analysegegenstand: Videos, die auf Meta, also Facebook und Instagram, und Tiktok grosse Aufmerksamkeit fanden. Zentral darin war die Figur von Taylor Swift, insbesondere ihr Aussehen und ihre Stimme.
Swift zeigte sich «begeistert» darüber, kostenlose Le-Creuset-Sets verschenken zu dürfen.
Das Portal für Cybersicherheit «Malware Tips» kennt einen ähnlichen Fake mit Selena Gomez. Eine per Deepfake erstellte Gomez brachte hier Kochgeschirr wegen eines vermeintlichen Lagerfehlers kostenlos an den Mann.
Abo statt Kochtopfset
Beide Werbeformate kamen mit Links zu Websites, die ihrerseits Eindruck erwecken sollten, zum «Food Network» oder anderen seriösen Nachrichtenquellen zu gehören.
Tatsächlich aber führten sie zur eigentlichen Betrugsmasche: mit dem Hinweis, dass die «kostenlosen» Le-Creuset-Artikel nur eine «geringe Versandgebühr von 9,96 Dollar» etwa 8,70 Franken) erfordern würden. Wer sich den Deal nicht entgehen lassen wollte und für die Bestellung des kostenlosen Sets seine Daten eingab, fand sich bald auf dem Boden der Tatsachen wieder.
Statt ein paar schicke Kochtöpfe zu erhalten, wurden sie für ein monatliches Abonnement von umgerechnet knapp 80 Franken angemeldet – und das zusätzlich zur angeblichen «Versandgebühr» für das Päckchen, was nie kommen würde.
Social Media Plattformen reagieren
Ein Meta-Sprecher teilte der «Times» mit, dass solche Betrugsmaschen klar gegen seine die Richtlinien des Unternehmens verstiessen. Leider fallen die firmeninternen Prüfsysteme aber oft genug selber auf solche Deepfakes rein, da deren Inhalte einfach zu gut getarnt sind.
Meta hat bereits rechtliche Schritte gegen einige Täter dieser Betrugsanzeigen eingeleitet.
Ein TikTok-Sprecher erklärte seinerseits gegenüber der «Times», dass in ihrem Fall jeweils die Urheber von Medieninhalten offenlegen müssen, ob diese ganz synthetisch oder in irgendeiner Weise manipuliert sind. Ausserdem müssten Werbetreibende für solche synthetischen Medieninhalte, die auf eine Person des öffentlichen Lebens setzten, zwingen deren Zustimmung für ihr Projekt einholen.
Die Faustregel für den Hausgebrauch
Für alle, die gern wissen möchten, was ihnen vorgesetzt wird, empfiehlt sich eine praktische Faustregel.
Taucht ein Prominenter in einem Werbespot auf, dieser Werbespot aber nicht auf einem Social-Media-Account des Prominenten, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung.