Sega: Aufstieg und Fall des Videospiel-Pioniers
Im Krieg der Konsolen zog Sega irgendwann den Kürzeren. Dabei zählte der Konzern in den 90ern zu den Big Playern. Vom Auf- und Abstieg eines Gaming-Giganten.
Die heutige, moderne Videospielbranche bestimmen vor allem zwei Gaming-Konsolen: PlayStation und Xbox. Heute erinnern wir an einen echten Videospiel-Pionier.
An einen Wegbereiter, der in den 80er- und 90er-Jahren für die Gamer so relevant war wie es heute die PlayStation ist. Und der einst mit Nintendo um die Vorherrschaft kämpfte.
Die Rede ist von Sega, ein Name, der heute vor allem für Spiele wie «Sonic the Hedgehog» bekannt ist. Doch bevor Sega zu einem Synonym für Heimkonsolen und ikonische Spielcharaktere wurde, begann die Firmengeschichte weit entfernt von digitalen Spiele-Welten.
Von Spielhallen zu Videospiele-Hits
In den 1960er-Jahren begann die Erfolgsgeschichte von Sega Enterprises mit der Inbetriebnahme von Spielautomaten auf US-Militärbasen. Es folgten Geschäfte mit riesigen US-Spielhallen, die Sega unter anderen mit Flipperautomaten belieferte.
In den folgenden Jahren trat das japanische Unternehmen in den Markt für elektromechanische Spiele ein. Ende der 60er-Jahre markierte «Periscope», ein Arcade-Schiess-U-Boot-Simulator, einen ersten grossen Erfolg, und weitere vergessene Entwicklungen folgten in den 70ern.
Die darauffolgenden Jahre stiess Sega im Markt für Videokonsolen weiter vor. 1976 wurde das erste kommerzielle japanische Videospiel vorgestellt: das Arcade-Game «Heavyweight Champ».
Der langsame Aufstieg
Mit dem Aufkommen von Heimkonsolen betrat Sega Neuland. Eine Zeit, geprägt vom berüchtigten Video Game Crash in den USA der frühen 80er.
Nichtsdestotrotz setzte sich Segas Innovationsgeist fort: Das Master System brachte frischen Wind dank beeindruckender Grafikleistung basierend auf Arcade-Systemtechnologie und echten Kult-Spielen («Phantasy Star»). Doch trotz seiner technologischen Überlegenheit blieb es hinter Nintendos Verkaufszahlen zurück.
Im direkten Konkurrenzkampf mit Nintendo lancierte Sega 1988 schliesslich den Mega Drive/Genesis. Trotz schleppenden Starts sorgten Spiele-Hits wie «Sonic the Hedgehog» am Ende doch noch für reissenden Absatz (30 Millionen verkaufte Konsolen).
Der Fall
Trotzdem konnte selbst diese Ikone (Sonic) nicht verhindern, dass Nachfolge-Konsolen oder Erweiterungen (Sega CD) nicht den erwünschten Erfolg erzielten. Der Sega-Stern war im Sinken begriffen.
Projekte misslangen, neue Konsolen wollte niemand mehr kaufen und neue, frische Konkurrenten auf dem Markt hatten schlicht die besseren Geräte.