Apple um 6'000 iPhones betrogen - chinesische Täter inhaftiert
Betrüger aus China haben an Apple Fake-iPhones versendet, um echte Austauschgeräte zu erhalten. Das kostet Apple umgerechnet 2,2 Millionen Schweizer Franken.
Zwei chinesische Staatsbürger wurden zu Haftstrafen verurteilt, nachdem sie Apple mit einer raffinierten Masche um mehr als 2,5 Millionen Dollar (umgerechnet rund 2,2 Millionen Franken) erleichtert haben. Sie schickten über gefälschte iPhones an Apple und tauschen sie gegen echte ein.
Von Juli 2017 bis Dezember 2019 nutzten Haotian Sun, Pengfei Xue und ihre Mitverschwörer Wen Jin Gao und Dian Luo die Geräteaustauschpolitik von Apple aus.
Ein lukrativer Plan
Ihr Ziel war es laut Gericht, sich von Apple zu bereichern, indem sie durch gefälschte Modelle an Tausende echte iPhones gelangten.
Die gefälschten iPhones wurden aus Hongkong in kommerzielle Postfachdienste in UPS-Geschäften in den USA verschickt. Um diese Postfächer zu öffnen, verwendeten sie ihre tatsächlichen Universitätsausweise und Führerscheine.
Wie der Betrug aufflog
Ermittlungen ergaben später, dass sie diese falschen iPhones mit manipulierten IMEIs und Seriennummern bei Apple Retail Stores sowie autorisierten Serviceanbietern einreichten. Apple schickte ihnen daraufhin Ersatz-iPhones über private und kommerzielle Spediteure, darunter FedEx, DLH und UPS.
Die Geräte wurden dann zurück nach Hongkong verschifft, dort verkauft und die Erlöse unter den Verschwörern geteilt. Die Betrugsmasche war möglich, weil Kunden von Apple defekte iPhones per Post oder in einem Apple Retail Store bzw. bei autorisierten Serviceanbietern retournieren können.
Im Rahmen des Garantie- und Austauschprogramms des Unternehmens erhalten sie innerhalb eines Jahres nach dem Kauf ein neues Gerät.
Schwerer Schlag für Apple
Wie das Justizministerium in einer Pressemitteilung bekannt gab, reichten die Mitglieder der Verschwörung während der gesamten Operation mehr als 6'000 gefälschte Telefone bei Apple ein.
Sun und Xue wurden im Dezember 2019 von US-Postinspektoren festgenommen und beide wegen Postbetrugs sowie Verschwörung zum Postbetrug verurteilt. Sun erhielt eine Haftstrafe von 57 Monaten plus drei Jahre Bewährung.
Xue wurde zu einer Gefängnisstrafe von 54 Monaten plus drei Jahren Bewährung verurteilt. Zudem ordnete das Gericht an, dass sie jeweils $1,072,200 (umgerechnet rund 920'000 Franken) bzw. $397,800 (rund 350'000 Franken) an Wiedergutmachungsleistungen an Apple zahlen müssen.
